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„Meine Reise und ich“

Kritik bei Google

Donnerstag 10. Oktober 2024, von Andreas Venzke

„Der Schniederlihof machte uns die Planung vorab etwas schwierig. Wir waren mit 14 Personen eine größere Gruppen und wollten diese zu einer Führung anmelden. Per Email erfuhren wir, dass keine Reservierungen möglich sei. Vor Ort dann begrüßte uns ein gestresster Herr mit kaum mehr Stimme, weil er heute bereits zwei oder drei Führungen hatte. Noch dazu erwähnt er mehrmals, dass ich Gruppe eigentlich viel zu groß sei und !!! Ja ein Teil der Gruppe vorreserviert habe aber er nun trotzdem gerne alle mitnehmen wollen würde. Er erwähnte während seiner Führung immer wieder, dass die Gruppe eigentlich zu groß sei und er so viele Führungen machen würde, dass er ja schon gar nicht mehr wissen was er bereits gesagt habe usw. Willkommen fühlt man sich dabei nicht wirklich. Völlig umstrukturiert springt er vom Punkt zu Punkt. Erwähnt immer wieder dass diese Info zwar jetzt zu weit führen würde, erzählt sie dann aber trotzdem. 15:15 sollte die Führung starten. Aufgrund seiner Stimme starteten wir erst 15:30 und 16:45 musste ein Großteil der Gruppe leider gehen (wir waren erst beim Kuhstall also Raum Nr3) angelangt weil wir sonst die letzte Bahn verpassen hätten. Der unstrukturierte Herr hat aus einer 45min Führung eine vermutlich 90min Führung gemacht, weshalb wir leider nicht alle Räume sehen konnten. Fazit: Das Haus ist beeindruckend aber die Leitung des Museums ein Desaster.“

So sind sie, die „sozialen“ Medien! – könnte ich hier schreiben, obwohl es so in die falsche Richtung ginge, denn es muss heißen: So sind sie, die Menschen! Manche haben keine Skrupel, aus dem Gebüsch heraus zu schießen – und haben gedanklich wohl noch ihre Freude daran, sich vorzustellen, dass sie getroffen haben. Denn keiner kann ihnen auf die Schliche kommen. Sie sind wie die Katzen in der Nacht. Sie sind falsch. Sie sind Denunzianten, nicht wahr, oder eigentlich noch mehr: Auch ein Denunziant muss sich ja bestimmten Leuten bekannt machen. In den Sozialen Medien entfällt selbst das. Hier, in diesem Fall bei Google, wo sonst, heißt eine solche Person, die das oben schreibt: „Meine Reise und ich“ – und eigentlich bin ich froh, dass ich diese Person nicht beim Namen nennen muss, den ich auch gar nicht herausfinden könnte.

Nun, ich könnte auf alle ihre Kritikpunkte eingehen: Ich hatte am Ende des Tages noch eine bestellte Führung, und habe der betreffenden Person erlaubt, diese mitzumachen. Ich wollte so gut und nett sein und habe mich für diese Gruppe extra noch auf eine umfangreiche Führung eingelassen – die nun mal eine Stunde dauert. Um nicht wie ein Automat zu reden, springe ich bei den Erläuterungen manchmal hin und her, assoziativ, würde das wohl heißen. Das macht auch den Leuten Spaß, den meisten, die dann oft nachfragen und eigene Gedanken einbringen. Ich bin auch immer mal wieder so offen und deute kurz eine Schwierigkeit von mir an, wenn ich etwa kaum noch Stimme habe oder ich mich vielleicht nicht mehr daran erinnern kann, ob ich zur Einführung schon gesagt hatte, dass hier oben in der Höhe kein Getreide wächst, weil die Vegetationszeit zu kurz ist – oder derartige Informationen.

Was aber als Gedanke angesichts dieser Art Heckenschützen doch bleibt, und zwar als mulmiges Gefühl: Man gibt sich Mühe, die Gäste zu erfreuen und eine gute Führung zu machen, man nimmt am Ende eines langen Tages noch zusätzlich Personen mit, und unter den vielen, die man anschaut, gibt es welche mit Hintergedanken, in dieser Art: Das nervt mich alles, was der hier sagt und tut. Dem würge ich später eins rein – ohne dass der sich wehren kann. Da muss ich nur mein Handy nehmen!

Aber wie gesagt: So sind nun mal die Menschen, leider auch, durchaus wenige! Und vielleicht kann man sich gegen solche doch wehren, nämlich mit ihren Mitteln …