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Johannes Gutenberg

Der Erfinder des Buchdrucks

Samstag 1. Februar 2014, von Andreas Venzke

Das Buch erschien 1993 im Züricher Benziger-Verlag.

Schon wegen seiner äußeren Form war es etwas besonderes. Es bekam den Sonderpreis des Antiquariats Uhl in Freiburg.

Wie mit Kolumbus ging es mir mit demjenigen, den fast alle Deutschen kennen, wenn auch nur dem Namen nach: Was gab es für ein verlogenes Bild über den "Erfinder des Buchdrucks"! Da habe ich mir als hitzköpfiger junger Mann, der ich bestimmt war (oder sein wollte), tatsächlich ein paar Sporen verdient: Ich habe gegen das bestehende, wissenschaftlich fundierte Bild über Gutenberg nicht nur angeschrieben - ich habe es vom Kopf auf die Füße gestellt. Und wie haben die gutenbergschen Gralshüter gegen mich gewettert!
Aber seitdem kann niemand mehr behaupten, Gutenberg wäre der von einem bösen Geschäftsmann um die Früchte seines Ruhms gebrachte geniale Erfinder gewesen. Gutenberg selbst war ein ausgebuffter Geschäftsmann, und warum auch nicht!

Das Buch ist leider vergriffen, sowohl in seiner bibliophilen Form als auch als Taschenbuch.

Besprechungen

"Das Buch liest sich wie ein Kriminalroman ..."
Der Bund

"Wenn Venzke die in seinem Literaturverzeichnis angegebene Literatur richtig gelesen hätte, würde er sich nicht als schnodderiger Gutachter und Richter über Personen äußern, die sich gründlicher mit den Problemen um Gutenberg befaßt haben. Er hat nicht nur Format und Gliederung, sondern auch wesentliche Gedanken des Buches von Albert Kapr übernommen, ohne die Quelle zu nennen. Andererseits behandelt er dessen als Hypothesen bezeichnete Hinweise auf größere Zusammenhänge so, als ob Kapr sie als Tatsachen dargestellt hätte. Nicht eben von gutem Benehmen zeugt es auch, wenn er sich über verdiente Wissenschaftler, wie Wehmer, Zedler, Geldner, Ruppel oder Presser, die gelegentlich eine später korrigierte Auffassung vortrugen, lustig macht, indem er sie wiederholt mit ihren Titeln (als Oberbibliotheksrat o. ä.) bezeichnet. Aber diese flotten Jugendsünden würde ich ihm gerne auf einem Ablaßbrief der Eselsbrüder in der Catholicon-Type erlassen, wenn ich einen zur Hand hätte.
Doch Venzkes neuartige Gutenberg-Bewertung ist leichtfertig und falsch. ..."
"Venzke will einen der größten Deutschen von seinem Denkmal herunterholen. Er degradiert ihn zum verschlagenen Geschäftsmann und beschreibt dessen Motivation nach seinen eigenen Wertvorstellungen. Schnell vergessen sollte man auch eine neue Bezeichnung, die er für Gutenbergs Erfindung erfunden hat, das Unwort ’Mobilletterndruck’
Er wäre unseriös, zu verschweigen, daß der Rezensent voreingenommen ist, denn er bemüht sich, Gutenbergs Leistung in größeren historischen Zusammenhängen zu sehen."
Albert Kapr
Marginalien (Zeitschrift für Buchkunst und Bibliographie)

"Geradezu revolutionär sind Andreas Venzkes Ausführungen zum Charakter und zur Individualität Johannes Gutenbergs ... Damit zeichnet Andreas Venzke das Porträt eines Mannes, der nicht ’tugendhaft’, sondern ’hitzköpfig, lärmend und rabiat’ auftrat."
"Venzkes gründliche Untersuchungen tragen dazu bei, Fälschungen der Nachfahren und Verehrer Gutenbergs aufzuhellen. Klischees, die sich während Jahrhunderten festsetzten, werden von ihm auf unkonventionelle Art hinweggewischt. Der Meister des Buchdrucks steht somit plötzlich im Licht der Wirklichkeit, und das tut seiner geradezu spannenden Entwicklungsgeschichte keinen Abbruch."
Ulf Heise
Freie Presse, Leipzig

"Wie es sich für ein Buch über den Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern gehört, findet sich am Schluß ein Hinweis in lateinischer Sprache auf den besonders schönen Satz und Druck dieses Werkes. Tatsächlich liegt ein graphisch repräsentativer Band vor uns. Viel wichtiger ist aber, daß es sich hierbei um ein beispielhaftes Sachbuch handelt: fundiert im Inhalt, spannend geschrieben, gut illustriert und gründlich belegt. Der Autor würdigt die Leistung Gutenbergs, will aber sein Bild von dem staubigen Mythos der Jahrhunderte befreien. Er stellt ihn als gewieften Geschäftsmann dar, der über die Devotionalienstanzerei zum Druck mit Mobillettern kommt, dabei im Umgang mit Geschäftspartners nicht zimperlich ist und mehr Erfinder und Organisator als Künstler ist. Das Buch ist nicht nur Biographie, sonder auch ein Abriß der Wirtschafts- und Sozialgeschichte von Straßburg und Mainz, beispielhaft für ganz Deutschland, sowie ein Kapitel Wissenschafts- und Überlieferungsgeschichte zur Erforschung und Darstellung Gutenbergs in den letzten fünf Jahrhunderten."
Jakob Ebner
Die Zeit im Buch, Wien

"... eine moderne, kritische Biographie über Johannes Gutenberg ..."
"... revidiert und ergänzt das herkömmliche Bild ..."
Druck Industrie

"Andreas Venzkes Biographie ’Johannes Gutenberg’ ist nicht nur dem genialen Erfinder des Buchdrucks gewidmet, sondern ist selbst ein Meisterwerk moderner Druckkunst. Geschickt wird Gutenbergs Lebensgeschichte mit einer (reich illustrierten) Darstellung der Frühzeit des Buchdrucks verbunden."
Hanns Schaub
Brückenbauer

"... sozialhistorisch gut fundierte Gutenberg-Biographie von Andreas Venzke überrascht mit einigen neuen Facetten ..."
Neue Züricher Zeitung

"... eine Biographie, die den Urahn aller Buchdrucker in einem völlig neuen Licht erscheinen läßt."
"Dem vielfach idealisierten Bild des geistig inspirierten Meisters, dem es um das hochgesteckt Hehre gegangen und dem das profan Pekuniäre nur Mittel zum Zweck gewesen sei, stellt Venzke den Buchdrucker als Inbegriff von dynamischem Zupacken und Tatendrang entgegen und zeigt Gutenberg im geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Umfeld seiner Zeit."
Fränkische Nachrichten

"... ist es ein Zeugnis bienengleicher Fleißarbeit. Alle Forschungsbereiche, Biographie, Satz- und Drucktechnik, Inkunabeln werden aufgegriffen. Das hat für den Leser den Vorteil, daß er ein höchst anregendes, weil vielseitig orientiertes und - fast - vollständiges Kompendium der bisherigen Forschungsgeschichte über Gutenberg und seine Zeit vor sich hat."
Allgemeine Zeitung

"... vermeidet er den beliebten Glanz um Gutenberg und stellt sauber durchdachte Vermutungen nach den vorliegenden Dokumenten an."
Print & Produktion

"Eine interessante, kritische Biographie für Leser, nicht ganz ohne Voraussetzungen."
Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken

"... Andreas Venzke hat sich ... nicht nur mit dem Leben Gutenbergs auseinandergesetzt, sondern bis ins feinste Detail auch mit den Spezifika der Druckkunst Gutenbergs."
"Ein hochinteressantes Buch über einen Mann, der ein Gewerbe entwicklen half, das die Welt geistig umformte ..."
Oberösterreichische Nachrichten

"Heros Gutenberg wird vom Podest gestoßen."
Sächsische Zeitung

"In 14 Kapiteln, einer Einleitung und einem Nachwort wird Gutenbergs Leben und Werk auf den Hintergrund seiner Zeit projiziert. Im Ergebnis gewinnen Person und Leistung des Erfinders an Anschaulichkeit und Präzision."
"Auch für Nicht-Vorgebildete empfehlenswert."
Heinz Fuchs
Der evangelische Buchberater

"Der Autor, Übersetzer, Redakteur und Schriftsteller in Freiburg i. Br. versteht es, das traditionelle Gutenberg-Bild zu korrigieren. Freilich stellt er den Erfinder der Buchdruckerkunst als genialen Praktiker dar, verweist allerdings auch auf den Horizont des frühneuzeitlichen Zeitgeistes, beschreibt genau den Lebensweg Gutenbergs und belegt seine Ausführungen mit Zitaten aus den noch vorhandenen Urkunden in der ursprünglichen frühneuhochdeutschen Sprache. So ergibt sich ein authentisches Verständnis des Mannes, dem wir vor allem die nach ihm benannte ’Gutenberg-Bibel’ verdanken. Eine bemerkenswerte Studie, die zudem in außerordentlich schönem Druck erschienen ist."
Erbe und Auftrag

"Der Autor lässt hinter dem Glanz um seine [Gutenbergs] Person das getreue Bild um seinen Lebensweg, seine Taten und seinen Charakter deutlich werden."
Grafisches Gewerbe

"... unterhaltsam geschriebene, auf kritischem Quellenstudium und noch kritischerer Auseinandersetzung mit dem "Gutenberg-Mythus" beruhende Biographie ..."
Internationale Zeitschriftenschau für Bibelwissenschaft und Grenzgebiete

"Die gleichzeitige Darstellung des geistigen, geschichtlichen und wirtschaftlichen Geschehens der Zeit räumt mit mancher Legende und liebgewordenen Ansichten auf. Die Bedeutung Gutenbergs wird an keiner Stelle in Frage gestellt. ... Hier stimmt alles: Papier, Satz, Druck, Abbildungen, Schriftproben und Einband. Die Ausstattung des Bandes ist dem Inhalt und dem Gegenstand angemessen."
Eberhard Thieme
Buchhändler heute

"Andreas Venzke räumt aber nicht nur mit der Legende des verarmten und betrogenen Gutenberg auf, sondern auch mit der Behauptung, Gutenberg sei ein modern denkender Mensch gewesen, der sich der Aufklärung verpflichtet fühlte."
Gerwig Epkes
Saarländischer Rundfunk

"Der junge Andreas Venzke hat den Versuch unternommen, in seiner Biographie des Johannes Gutenberg zu unterscheiden, was zum Mythos und was zur Wirklichkeit dieses Erfinders gehört, der im 15. Jahrhundert mit dem Buchdruck das geistige Abendland revolutionierte. Er tut dies auf eindrucksvolle Weise, kenntnisreich in der gesamten Sekundärliteratur, die sich bisher mit Gutenberg befaßt hat. Hier weist er auf Ungereimtheiten, Mängel und grobe Entstellungen hin ..."
"Venzke verliert sich nicht im wissenschaftlichen Disputieren. Es geht ihm um die Person Gutenbergs, genauer: um sein Charakterbild, seine Lebensstationen. Daß ihm in dieser Hinsicht neue, überraschende Sichtweisen gelingen, macht das Buch so empfehlenswert, abgesehen von der Präzision im Detail."
"... verliert Venzkes Darstellung nie an Spannung, selbst bei den komplizierten Details des Letterndrucks."
Alfred Paffenholz
Radio Bremen

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